Ein professionelles Anschreiben zu verfassen, ist nicht trivial. Damit Dein Motivationsschreiben überzeugt, musst Du nicht nur einen passenden Inhalt liefern, sondern auch formale Aspekte beachten. Wir verraten Dir, wie Dir das bei Deiner Bewerbung ums Stipendium gelingt.

Das Motivationsschreiben ist der entscheidende Auftakt Deiner Bewerbung für ein Stipendium. Neben den Zeugnissen, kann sich der Prüfer mit dem Anschreiben einen ersten Eindruck von Dir bilden. Dein Motivationsschreiben sollte daher besonders gelingen.

Gerade beim Motivationsschreiben für eine Stipendienbewerbung gibt es unzählige Stolperfallen, die Du unbedingt vermeiden solltest. Ein Motivationsschreiben für die Stipendiumsbewerbung unterscheidet sich auch in vieler Hinsicht von einem Anschreiben für eine Praktikumsbewerbung. Wir haben mit Experten und Stipendiengebern gesprochen und erfahren, was die Auswahlkommission überzeugt und was nicht.

Form des Motivationschreibens für die Stipendienbewerbung

Motivationsschreiben nicht länger als eine Seite

Die erste eiserne Regel für ein Motivationsschreiben für die Stipendienbewerbung ist, dass es Aufmerksamkeit erzeugen muss. Es sollte also kurz und prägnant sein und eine Seite nicht überschreiten, denn die Auswahlkommissionen der Stiftungen und Förderinstitutionen haben in aller Regel nur sehr wenig Zeit für die einzelne Bewerbung. Der erste Eindruck formt sich daher in den ersten Minuten. Ein knappes und gleichzeitig aussagekräftiges Stipendium-Motivationsschreiben erregt die Aufmerksamkeit für die wichtigsten Merkmale und hält sie in Erinnerung. Es kann den ersten positiven Eindruck hinterlassen. Ein zu langes Motivationsschreiben verwischt die Akzente und erweckt den Eindruck, dass der Kandidat nicht in der Lage ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Gestaltung des Anschreibens für die Stipendienbewerbung

Das Motivationsschreiben fürs Stipendium sollte wie ein Brief gestaltet sein mit Absender, Adressaten, Ortsangabe, Datum, Betreffzeile und Unterschrift. Die handschriftliche Unterschrift solltest Du nicht vergessen, um Deine Bewerbung von einer Postwurfsendung zu unterscheiden. Die Schrifttypen Times New Roman und Arial in Schriftgröße 12 hinterlassen in aller Regel einen seriösen Eindruck. Damit Deine Bewerbung konsistent wirkt, solltest Du natürlich den gleichen Schrifttypen und die gleiche Schriftgröße für Deinen ausführlichen Lebenslauf verwenden. Bunte Grafiken, Fotos, Knicke und Flecken auf Deinem Stipendium-Motivationsschreiben erwecken einen schlampigen Eindruck. Der Druck auf hochwertigem weißen Papier steigert die Kosten, aber auch die Erfolgsaussicht, weil man Deine Bewerbung als professionell, ernsthaft und seriös erkennt. Ob Du Deinen Lebenslauf abtippst oder per Hand schreibst, spielt dabei keine Rolle. Wir empfehlen Dir, auch für einen handschriftlichen Lebenslauf hochwertiges Papier zu verwenden.

Die Angaben zu Absender und Adressaten sollten alle relevanten Kontaktdaten umfassen, d.h. Namen, Anschrift, Telefon-, ggf. Fax- und Mobilfunknummer, sowie E-Mail-Adresse, beim Adressaten den Namen der fördernden Institution.

Abschlussformel im Motivationsschreiben

Für den Abschluss des Motivationsschreibens empfehlen wir „Mit freundlichen Grüßen“ und anschließende Unterschrift. Aufmunternde Alternativen wie „Herzliche Grüße“ oder „Beste Grüße“ werden nicht von allen Prüfern als gleichermaßen geschmackvoll empfunden, von manchen womöglich als Anbiederung. Es handelt sich um ein formelles Anschreiben und nicht um einen Brief an einen alten Kumpel.

Aufbau: Anschreiben muss klar strukturiert sein

Die Anrede im Motivationsschreiben für die Stipendienbewerbung

Das Motivationsschreiben fürs Stipendium sollte grundsätzlich mit den Worten „Sehr geehrte(r) Herr/Frau Mustermann“ beginnen. Wichtig ist, den Adressaten möglichst direkt anzusprechen. Dadurch wird die Bewerbung gleich viel persönlicher. Auf die allgemeine Form „Sehr geehrte Damen und Herren“ solltest Du weitgehend verzichten und nur Gebrauch machen, wenn der oder die Ansprechpartner nicht bekannt sind. Außerdem solltest Du darauf achten, auch den Titel des Ansprechpartners nicht zu vergessen und die Namen richtig zu schreiben. Fehler verletzen eitle Prüfer, und Schludrigkeiten im ersten Satz hinterlassen gleich einen ersten schlechten Eindruck im Motivationsschreiben fürs Stipendium. Wenn Du Deine Bewerbung mit Deinem Motivationsschreiben per E-Mail an die Stiftung schickst, gelten hierfür ebenfalls die strengen formellen Regeln. Was Du dabei beachten solltest, findest Du in unserem E-Mail-Knigge. Übrigens: Bei mehreren Ansprechpartnern solltest Du sie alle einzeln aufzählen, wobei der ranghöchste zuerst genannt werden sollte.

Erster Absatz des Motivationsschreibens: Vorstellung und Anliegen

Ein gutes Motivationsschreiben für ein Stipendium gliedert sich in vier Absätze. Im ersten Absatz des Anschreibens benennst Du Dein Anliegen, also die Bewerbung um ein bestimmtes Stipendium, und anschließend stellst Du Dich kurz vor. Hier solltest Du Dein Studienfach und die Hochschule erwähnen, an der Du studierst, und noch das eine oder andere Merkmal aus Deinem Lebenslauf, das für die Stiftung und das beworbene genaue Stipendium von besonderer Relevanz sein könnte.

Zweiter Absatz des Motivationsschreibens: Warum passt Du zur Stiftung?

Im zweiten Absatz vom Motivationsschreiben fürs Stipendium solltest Du erläutern, warum Du gerade zu dieser Stiftung besonders gut passt. Wenn Du Dich also beispielsweise bei einer Stiftung um ein Stipendium bewirbst, die großen Wert auf gesellschaftliches Engagement legt, dann kannst Du hier erklären, wie Du Dich bisher engagiert hast.

Dritter Absatz des Motivationssschreibens: Warum bewirbst Du Dich für dieses Stipendium?

Im dritten Absatz erklärst Du, weshalb Du Dich gerade für dieses Stipendium bewirbst und nicht für ein anderes. Hier kannst Du beispielsweise erklären, welche Rolle die Werte der Stiftung in Deinem Leben spielen, wenn die Stiftung auf einen bestimmten Wertekanon besonderen Wert legt. Darüber hinaus bieten viele Stiftungen auch eine ideelle Förderung an. Eine Erläuterung, warum auch diese ideelle Förderung für Dich von hohem Interesse ist, kann dem Motivationsschreiben eine persönliche Note geben.

Vierter Absatz des Motivationsschreibens: Abschlussformel

Der letzte Absatz dient dem Hinweis, dass Du für weiterführende Auskünfte jederzeit gerne zur Verfügung stehst und Dich freust, wenn die Bewerbung Interesse geweckt hat.

Muster für das Motivationsschreiben nutzen

Damit der Auftakt Deiner Stipendienbewerbung mit dem Motivationsschreiben gelingt, empfehlen wir Dir, Dich an einigen Beispiel-Motivationsschreiben zu orientieren. Beim Motivationsschreiben für ein Stipendium helfen Muster und Beispiele besonders, denn ein Anschreiben für eine Bewerbung um ein Stipendium ist in vielerlei Hinsicht anders als ein Motivationsschreiben für eine Jobbewerbung.

TIPP

Mit Vorlagen Stipendienchancen maximieren

Unser Rat ist, einen Blick in dieses E-Book zur Stipendienbewerbung zu werfen. Darin sind verschiedenste Muster und Beispiele von Motivationsschreiben enthalten. Wir haben das Buch gelesen und können es wärmstens empfehlen. Die dort enthaltenen Beispiele der Anschreiben für die Stipendienbewerbung sind so unterschiedlich, dass mit Sicherheit einige dabei sind, die zu Deinem Lebenslauf und der Stiftung, bei der Du Dich bewerben willst, passen. Der Autor hat übrigens selbst 7 (!) Stipendien empfangen. Bei der ersten Bewerbung um ein Stipendium scheiterte er. Danach klappte jede einzelne.

Wenn Du Deine Chancen auf ein Stipendium maximieren willst, empfehlen wir Dir, die im Buch enthaltenen Formulierungshilfen und Beispiele zu nutzen. Der Autor hat einen Formulierungsbaukasten zusammengestellt. Da ist für jeden etwas dabei. Das Buch, die Muster und Beispiele helfen Dir auch einzuschätzen, ob Deine eigens entworfene aktuelle Version des Anschreibens gut genug ist. Du wirst schnell erkennen, wo Optimierungspotential liegt.

Im Buch findest Du für die Stipendienbewerbung verschiedene Muster-Motivationsschreiben. Das ist besonders hilfreich, wenn Du Dich bei mehreren Stiftungen auf ein Stipendium bewerben willst. Denn auf jede Stiftung passt gegebenenfalls ein etwas anderes Anschreiben von Dir.

Gib Dir Mühe beim Verfassen vom Stipendium-Motivationsschreiben und versuche die bestmögliche Version beizufügen. Denn der Aufwand lohnt sich: Im Bestfall bekommst Du eine Zusage für ein Vollstipendium, (z.B. Gesamtwert 50.000 € für Dein gesamtes Studium) und hast fortan keine finanziellen Sorgen mehr. Die zusätzliche Mühe, die Du jetzt in die Bewerbung um ein Stipendium steckst, zahlt sich schnell wieder aus. Überlege Dir, wie viele Stunden Nebenjob Du Dir sparst, wenn Du mit Deiner Bewerbung Erfolg hast.

Schriftliche Bewerbung:

Mündliche Bewerbung: